Ja ja ja, Kinder der 90er und so, lasst mich. DOOM auf einem modernen Macbook ans Laufen zu kriegen ist dank der vielen Ports ja gar kein Problem, bei Games auf Basis der Build Engine scheint das wohl nicht so einfach zu sein. Immer wieder mal hier und da was ausprobiert, so richtig gut hatte aber keine "Lösung" funktioniert. Nur per Zufall dann eduke32 entdeckt, und was soll ich sagen: lief auf Anhieb und hat gut Spaß gemacht, den alten Shooter nochmal zu zocken. Shadow Warrior soll wohl auch laufen, für Blood habe ich nach wie vor nichts gefunden. Naja, irgendwas ist ja immer.
Kanada oder Rheinland, Hauptsache Herbst

Mein Sport Tech Stack
Es soll ja Menschen geben, die ziehen sich einfach Laufschuhe an und joggen los. Crazy shit, ich weiß. Manchmal wünsche ich mir ja auch einfachere Zeiten zurück, aber bis es soweit ist läuft hier eine kleine Armada von Diensten und Apps, die ganz schön viele Daten über meinen Sport und meinen Körper sammeln.
intervals.icu
Zentrale Sammelstelle für alle Daten ist für mich intervals.icu. Ich bin eigentlich nur per Zufall im letzten Jahr auf den Dienst gestoßen, grob könnte ich es als TrainingPeaks auf Steroiden beschreiben. Wann immer ich mich gefragt habe, ob es diese oder jene Funktion gibt war sie bereits implementiert, gerade in der Mache oder kann beim Hauptentwickler David Tinker angefragt werden, der im Forum nahezu immer erreichbar ist. Selbst ein kostenloser Account bietet schon extrem viel, da drei Monate aber lächerliche 10€ kosten war das für mich ein absoluter No Brainer. Der einzige Dienst im Internet, dem ich mein Geld wirklich gerne gebe.
Ich kann mir die nicht ganz so große Bekanntheit nur mit den fehlenden Vermarktungsmöglichkeiten für Coaches erklären: soweit ich das erkennen kann gibt es (noch) keine Pläne zum Kauf etc.
Outdoor Radfahren
Rides draußen werden von einem Wahoo Elemnt Bolt v2 aufgezeichnet, den ich irgendwann letztes Jahr kaufte nachdem der Akku vom v1 keine längeren Touren mehr durchhielt. War vorher schon mit dem Bolt zufrieden und bin es jetzt auch.
Die Routen werden von Komoot geplant und importiert, fertige Rides landen natürlich bei Wahoo selbst sowie bei Strava. Von da werden sie von intervals.icu importiert.
Indoor Radfahren
Da kommt es so ein wenig auf die Platform an: im Winter nutze ich meistens Zwift, wenn es im Sommer wegen schlechtem Wetter oder ähnlichem doch mal auf die Rolle muss darf es auch irgendein kostenloser Dienst im Browser sein, dieses Jahr war es zum Beispiel Auuki.
Allen Diensten gemein ist zumindest der Export zu Strava, Auuki kann auch direkt zu intervals.icu exportieren. Letzteres agiert da übrigens intelligent: werden zwei identische Workouts angelegt priorisiert intervals.icu immer den Nicht-Strava Dienst. Warum das ziemlich gut ist wird später noch deutlich.
Krafttraining
Meine Workouts logge ich mit Hevy, dazu habe ich drei Routinen ("Brust / Trizeps", "Rücken / Bizeps", "Beine / Schultern") mit entsprechenden Übungen, Sets und Wiederholungen angelegt, die ich entsprechend meinem Plan an fünf Tagen in der Woche durchführe. Ist natürlich flexibel, solange die jeweiligen Bereiche trainiert werden passt das. Geloggt wird dann Anzahl Wiederholungen, Gewicht etc...
Hevy bietet einen Export zu Strava an, da intervals.icu aber Krafttrainings nicht importiert sehe ich da wenig Sinn. Stattdessen kommt, oder besser kam hier der einzige manuelle Schritt: anlegen eines Krafttraining-Workouts in intervals.icu, als erledigt markieren und die Dauer angeben. Das wars. Der Dienst kann mit mehr Daten auch nichts anfangen, daher hat mir diese Info bisher auch gereicht.
Körperdaten
Dazu zähle ich Gewicht und Körperfett. Same procedure as every day: Aufstehen, Klo, Waage. Landet dann per Bluetooth in der App, in der ich übrigens 2,20m groß bin damit der Körperfettanteil ungefähr stimmt. Von da wird es zu Apple Health exportiert, dann bei Google Fit importiert, und von da von intervals.icu importiert. Ja okay, ich muss zwar nur eine App tatsächlich nutzen - die der Waage - während alles andere im Hintergrund läuft, aber manchmal find ichs ja schon lustig, dass drei Apps an diesem ganzen Prozess beteiligt sind. intervals.icu ist hier auch wieder nice und bietet einen wöchentlichen Durchschnitt an, der viel aussagekräftiger ist als die täglichen Werte.
Weitere Körperdaten tracke ich nicht. Ich brauche keine Armband oder so um zu wissen, dass ich scheisse schlafe oder mich nicht gut fühle.
... und mit diesem Stack bin ich über ein Jahr gut gefahren: bis auf einen Schritt werden alle Daten automatisiert durch die Gegend geschoben, sind zentral an einer Stelle verfügbar und geben mir einen hervorragenden Überblick. Tja, und dann kam...
AI-Coach
... Claude. Ich muss dazu erwähnen, dass ich im Frühjahr mit einer anderen App mein strukturiertes Training gemacht habe, die ja im Hintergrund auch irgendwie intelligent entscheiden muss, damit aber aus Gründen nur so semi zufrieden war. Klar, ein Personal Trainer wäre wohl das Nonplusultra, aber ich sags wie es ist: ich bin bestenfalls Mittelklasse, an mir wäre das verschwendet. Also probiere ich jetzt eben eine richtige KI als Coach aus. Das Optimum wirds nicht sein, aber schaden kann es sicherlich auch nicht.
Da ich mich ein wenig mit dem Model Context Protocol beschäftigt habe, ein offenes Protokoll um KI-Modellen Zugriff auf andere Dienste zu ermöglichen, habe ich mir einen recht einfachen Connector geschrieben, damit Claude grundlegend mit intervals.icu arbeiten kann. Workouts anlegen, bearbeiten, löschen sowie erledigte Workouts und Körperdaten runterladen, that's it. Auf den Plan selbst gehe ich jetzt nicht ein, das wäre vielleicht mal was für einen weiteren Blogpost. Na jedenfalls kann Claude damit die nächsten Einheiten selber anlegen und die erledigten Einheiten analysieren. Wenn, ja wenn...
Strava
...Strava vor etwa einem Jahr nicht auf die saublöde Idee gekommen wäre, den Zugriff auf die API mehr oder weniger einzuschränken. Sämtliche Metriken, die ja übrigens von mir kommen, sollen auf einmal Strava gehören und Dritten nur noch eingeschränkt verfügbar gemacht werden: man will damit wohl rechtlich was gegen Scraper in der Hand haben, für mich ist es halt ein kleines Ärgernis.
intervals.icu hat sich damit beholfen, dass über Strava importierte Aktivitäten in der API keinerlei Daten mehr ausspielen, um rechtskonform zu bleiben. Blöd halt, dass Claude bzw. der Connector eben auf diese API zugreift. Der Stack musste also ein wenig umgeleitet werden.
Outdoor Radfahren
Der Radcomputer exportiert weiterhin zu Wahoo selbst und Strava. Nur holt sich intervals.icu die erledigten Einheiten jetzt zusätzlich von Wahoo, überschreibt damit die Strava-Einheit und kann die Daten ganz normal über die API ausspielen.
Indoor Radfahren
Wie oben schon angemerkt wurde die Zwift-Einheit sowieso schon bevorzugt und Auuki bietet einen direkten Export zu intervals.icu. Hier also auch kein Problem. Den Strava-Import könnte ich mir ab diesem Punkt eigentlich sparen.
Krafttraining
Hier gab es die meiste Arbeit, auch wenn es nicht viel war: bisher hatte ich ja nur die Dauer eines Workouts geloggt, aber weder Übungen, Sets, Wiederholungen, Gewicht etc. Diese Daten wollte ich Claude auch zur Verfügung stellen, damit vor allem der Leg Day im Gym bei der Planung berücksichtigt werden kann, und das idealerweise ohne immer wieder selbst Hand anlegen zu müssen.
Hevy bietet eine einfache API an, also schnell ein kleines Skript geschrieben, dass das Workout vom gleichen Tag lädt und als Einheit in intervals.icu einträgt. In der Beschreibung stehen dann die oben genannten Werte, mit denen Claude gut arbeiten kann. Das Skript läuft einmal am Tag am späten Vormittag automatisch durch, sollte ich doch mal später trainieren kann ich es auch manuell triggern.
And that's that.
Und das wars. Alle Prozesse laufen automatisiert und werden meinem AI-Coach vollumfänglich zur Verfügung gestellt. Der Stack läuft so jetzt seit ca. einem Monat, der Plan selbst wird noch verfeinert, aber bisher bin ich zufriedem damit, wie jetzt alle Faktoren berücksichtigt werden können - etwas, dass mir früher gefehlt hat.
Notizen #4
Was ist das eigentlich für eine Frechheit von DomainFactory, für (weitere) E-Mail Postfächer Geld zu verlangen und - und das ist noch viel schlimmer - SSL-Zertifikate für Domains nicht automatisch zu verlängern, ja nicht mal die Option dafür anzubieten?
Liquid (Gl)Ass
Ich bin kein Interface-Designer, war ich noch nie, werde ich nie sein. Sollen andere machen. Mir ist schon klar, dass es grundlegende Prinzipien gibt, aber vieles eben auch ausprobiert und ggf. verbessert werden muss. Geh ich mit. War bei iOS... ich glaube es war Version 6 auch schon so, als Apple eine völlig neue Designsprache in den Raum warf. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, mir hat es damals auch nicht gefallen aber dann wurde es über die Jahre angepasst, verbessert, verfeinert, bevor es jetzt durch die neue Designsprache Liquid Glass ersetzt wurde.
Auf dem Smartphone nutze ich nur einige wenige Apps, die sowieso mit ihrem eigenen Branding kommen und Liquid Glass, wenn überhaupt, frühestens irgendwann nächstes Jahr in Maßen implementieren werden. Lediglich Slack hat es bereits jetzt übernommen und nervt mich damit jetzt schon, aber da ich die den Dienst sowieso primär am Rechner nutze hält sich die Aufregung in Grenzen. Über Slack ist mir aber auch erst vor ein paar Tagen bewusst geworden, was mich an Liquid Glass so stört:
Interfaces sollen die tatsächlichen Inhalte zur Verfügung stellen und ansonsten die zweite Geige spielen. Die besten Interfaces sind die, die gar nicht auffallen. Liquid Glass dagegen konkurriert ständig mit den Inhalten: dass der Transparenzeffekt an vielen Stellen die Lesbarkeit erschwert sei mal dahingestellt, da wird sicher noch nachgebessert, er erfüllt aber auch keinen Nutzen. Animationen bzw. Transitions sind zu lang und lenken vom Inhalt ab, weil sich im Augenwinkel ständig noch irgendwas bewegt - joa, der Unterschied zwischen einer guten und einer störenden Transition kann auch 30 Millisekunden weniger oder mehr Zeit bedeuten.
Ja natürlich will das Auge mitessen, an Linux konnte man ja jahrelang sehen, was passiert, wenn man Funktion vollständig über Form setzt. Aber in der aktuellen Form ist Liquid Glass für mich halt Murks. Blöd halt, dass Apple dieses Jahr irgendwas brauchte um von ihrem AI-Fiasko abzulenken und sich ausgerechnet für eine neue, aber noch ziemlich unausgegorene Designsprache entschieden hat. Da war iOS... , verdammt, es war doch Version 6, oder? Na jedenfalls waren sie damals schon weiter.
Forever, Interrupted
Elsie trifft Ben beim Pizzaladen, und dann geht alles ganz schnell. Zu schnell. Ein Buch über Liebe, Beziehungen, aber eben auch der Tod und wie Menschen mit dem Verlust umgehen. Dass es das Debüt von Reid ist hab ich erst nach dem Lesen mitbekommen, und eigentlich ist es auch egal weil es ja trotzdem ein wirklich schönes Buch ist, nur emotional hats für mich eben nicht ganz an Atmosphere und Die sieben Männer der Evelyn Hugo rangereicht. Dreieinhalb von fünf Margaritas.
Off-topic: das Cover der deutschen Ausgabe ist so unfassbar dämlich, dass ich mich tatsächlich frage, ob die das Buch überhaupt gelesen haben.
The Right Call
Noch ein Buch, dass in die Kerbe von How Bad Do You Want It? oder The Brave Athlete schlägt: Stories von Athleten und Coaches, die auf die ein oder andere Art über sich hinausgewachsen sind und was wir daraus lernen können. Redundant ist es nicht, aber wenn man ähnliche Bücher schon gelesen hat wäre das hier wohl auch nicht noch unbedingt nötig. Aber was soll ich sagen: mich motiviert es halt trotzdem.
Zitate, die ich u.a. daraus für mich mitgenommen habe:
The difference between elites and amateurs is that elites practice those things they are worst at and dislike the most, while the rest of us run around our backhands our whole lives, or live with a weak left hand, or avoid doing math.
True. Ich bin wirklich schlecht wenn es um VO2max- bzw. anaerobe Bereiche geht und komme extrem schnell an meine Leistungsgrenzen. Anstatt an dieser Einschränkung zu arbeiten habe ich sie in den letzten zwei Jahren ziemlich gezielt gemieden.
We are not trying to get through practice, we are trying to get something from practice.
Das ist dann wohl eher eine Frage des Mindsets, betrifft mein Training aber ebenfalls. Zuletzt habe ich Einheiten eher abgearbeitet um ein Häkchen im Plan setzen zu können statt wirklich etwas daraus mitzunehmen. Kontraproduktiv, wenn ihr mich fragt.
You can look at it one way, and never get a bit better. Or you can put it on yourself to get better.
Die alte Frage, was ich aus dem Sport eigentlich mitnehmen will. Und die ich mir wohl mal wieder stellen sollte.
When the moon hits your eye
Eines Tages wird der Mond zu Käse. That's it. Alles danach sind Kurzgeschichten, die in der ersten Mondphase stattfinden und unterschiedliche Protagonisten begleiten. Alles todernst und komplett absurd, wirklich jede Szene kann man sich problemlos als einen Kurzfilm vorstellen und es ist fast schon ein wenig schade, dass es keinen wirklichen roten Faden gibt, um aus dem ganzen Buch eine Filmadaption zu machen. Das Ende war für mich leider etwas unbefriedigend, ich wüsste allerdings auch nicht, wie Scalzi es hätte besser machen können. Dem Buch selbst schadet das aber nicht, es ist ganz wunderbar kurzweilig, witzig und unterhaltsam. Dreieinhalb von fünf Käselöchern.
Series Graph
Hab mir bisher immer mit der Bewertung ganzer Staffeln einer Serie bei Rotten Tomatoes beholfen, der Dienst hier dröselt das ganze über IMDB und TMDB aber bis auf einzelne Episoden runter und zeigt das Ergebnis übersichtlich an. Kann Serien wie zum Beispiel Alien: Earth besser abbilden, die in nur einer Staffel stark anfing und ziemlich lächerlich endete.
Photographs of (models of) the moon (1874)

Okay das ist krass. Diese Fotos vom Mond sind nicht vom Apollo-Programm, sondern fast einhundert Jahre früher entstanden:James Nasmyth hat 1874 den Mond durch ein Teleskop beobachtet, skizziert und basierend auf den Skizzen Gipsmodelle erstellt, die er mit schwarzem Hintergrund und der Sonne als Lichtquelle fotografierte.


