John Marrs

You Killed Me First

4

Das neueste Buch von John Marrs und ich war ja schon ein wenig happy, dass es das direkt auch bei Kindle Unlimited gab.

Die erste Hälfte besteht aus Boshaftigkeiten, bei denen ich ordentlich schmunzeln musste, die zweite Hälfte aus purer Bösartigkeit, dazwischen die für Marrs üblichen Twists, und irgendwie wiederhole ich mich bei seinen Büchern ja, dass sie sich gut weglesen und ich mich wiederwunderbar unterhalten gefühlt habe. Vier von fünf Popstars.

Mallorca in a nutshell

Wetter hat mitgespielt, Hotel war knorke, so ein Specialized SL8 Expert kann schon was, auch wenns nicht mein Favorit wäre, und die Insel selbst ist ja sowieso ein kleiner Traum für (Renn-)Radfahrer. Schön wars. Einfach schön.

Instagram 🪦

Ich hab irgendwann letzte Woche meinen Instagram-Account vollständig geleert und auf privat gestellt: No más. I'm done. Ich muss mich nicht mehr bekannt machen und Spaß gemacht hat die Platform schon lange nicht mehr. Dass der Dienst toxisch ist war bereits bekannt, in den letzten drei Monaten konnte ich das auch selbst erleben.

Die Explore-Seite passt sich ziemlich schnell an, nicht nur durch die eigenen Gewohnheiten: da reicht es mitunter schon sich mal ein Rezept für ein interessantes Gericht anzuschauen um die nächsten Tage mit schrottigen Empfehlungen für kalorienarmes Essen zum noch-mehr-abnehmen zu bekommen.
Der "Höhepunkt" für mich war dann das Model, dass in einem "Was ich an einem Tag esse"-Reel von 1.500kcal redet (und genau so aussieht), mit einem Sieben-Kilometer-Lauf beginnt und als Disclaimer Text dann einbaut, dass sie zwischendurch ja auch mal mehr essen würde. Wenn sie das für sich machen will, be my guest, mir komplett egal, aber hier geht es um Selbstdarstellung, sie will ja andere damit erreichen, und dann ist das ganze einfach Clickbait und gleichzeitig gefährlich. Mich tangiert das zum Glück nicht mehr, bei jemanden, der für sowas anfällig ist, sieht das aber schon ganz anders aus.

Ohnehin gab es in den letzten... zehn Jahren oder so einen schleichenden Wechsel von Social Networks hin zu Social Media und jetzt Media:

Social networks became “social media,” which, at first, meant receiving content from people you chose to hear from. But in the quest to maximize engagement, the timeline of friends and people you picked to follow turned into a free-for-all battle for attention. And it turns out, for most people, your friends aren’t as entertaining as (god forbid) influencers who spend their waking hours making “content.”

Stets begünstigt durch die Anpassungen der Konzerne dahinter, die Stillstand nicht mögen, denn das kann man den Werbekunden nicht verkaufen. Und dann muss ich immer ein wenig lachen wenn irgendein Content Creator was von Community faselt, dabei sind für sie oder ihn ausschließlich Zahlen interessant. Oder sie oder er denkt, er sei wahnsinnig wichtig, während wirklich jeder auf solchen Platformen austauschbar ist. Ihr seid eine Nummer in der Liste der Follower oder in den Statistiken für Werbekunden. Nicht mehr.

Außerdem: Fuck Meta. Wenn sich ein cringe Typ wie Zuckerberg hinstellt und so tut, als stünde er wieder für Free Speech weil er damit einem der schlechtesten Menschen auf dieser Welt in den Arsch kriechen will, während Instagram weiterhin weibliche Brüste sexualisiert und verbietet, dann wüsste ich nicht, warum ich weiterhin für deren Werbekunden zur Verfügung stehen sollte (falls das in Vergessenheit geraten ist: als Nutzer bist du das Produkt, das verkauft wird).

Vor allem bietet mir Instagram aber keinen Mehrwert. Ja, ich bin im echten wie im digitalen Leben nicht der geselligste Mensch, dessen bin ich mir absolut bewusst, aber wenn so etwa neunzig Prozent meiner Follower noch aus der Zeit sind, als ich fotografiert habe und sich für das, was ich jetzt so mache, sowieso nicht interessieren, dann kann ich es auch sein lassen. Meine Fotos sind hier sowieso besser aufgehoben.
"Ja aber es muss ja nicht alles einen Mehrwert haben!" - herrje, ich rede ja nicht von Selbstoptimierung oder Effizienz oder Quantifizierung oder sowas, denn selbst sowas einfaches wie Spaß ist ein Mehrwert. Aber nicht mal das schafft Instagram ja noch. Frag dich doch mal selbst, wann du das letzte Mal die App geöffnet hast und dich nach 30 Minuten Doomscrolling besser gefühlt hast. Dann doch lieber ein Buch, davon hab ich wenigstens was.

Und irgendwann in absehbarer Zeit, wenn sich die Kommunikation über Direktnachrichten auch erledigt haben sollte, dann wird der Account auch gelöscht. No más. I'm done.

Adrian Tchaikovsky

Service Model

3

Ich gebs ja zu, ich hatte eher etwas in die Richtung Douglas Adams erwartet, und die ersten zwanzig oder dreißig Seiten waren da auch ein ziemlich guter Start, aber dann wird es doch eher ernst und düster, und das muss ja nicht schlecht sein, aber auch und vor allem langatmig.
Ja, Roboter sind extrem genau, aber ich wurde das Gefühl nicht los, Tchaikovsky hätte die Story auch mit hundert Seiten weniger erzählen können, vor allem der zweite Part zieht sich ziemlich. Und das ist echt schade, denn fast schon typisch für ihn gab es zwar tolle und originelle Ideen, davon aber gefühlt zu wenige um die zähen Teile zu überspielen. So bleibts dann für mich bei drei von fünf Diagnoseeinheiten.

John Marrs

Die Schatten über uns

4

Für Marrs ein wenig zu vorhersehbar, wird von der Story aber insgesamt gut aufgefangen. Solider Thriller, kanns empfehlen.

Die letzten Tage

Die letzten Tage bei den Eltern verbracht und das Wetter für die ersten längeren Rides draußen in diesem Jahr genutzt. Und wie immer dieser Aha-Moment: das ist es doch, wofür du das machst. Draußen sein, alles irgendwie genießen, sich ein wenig verausgaben und happy nach Hause kommen.

Ich denke, dieses Jahr den Fokus nicht mehr allzusehr auf Rennen und viel mehr auf Erlebnisse zu legen wird mir gut tun.

John Scalzi

Starter Villain

4

Oooh das war gut. Ohne zuviel verraten zu wollen oder zu können würde ich mir eine moderne Organisation von Superbösewichten ziemlich exakt so vorstellen, von den teilweise wirklich absurden Kleinigkeiten, die mich immer wieder haben schmunzeln lassen, mal abgesehen. Hat mich jedenfalls sehr gefreut, dass Scalzi auch abseits von Science Fiction im Weltraum tolle Geschichten schreiben kann. Vier von fünf Delfinen.

John Marrs

Der Feind in ihrem Haus

3.5

Ich bin ja Fan von John Marrs, gewohnt toll geschrieben und übersetzt, aber hier fehlten mir dann doch die unerwarteten Twists und Wendungen, die seine Bücher sonst ausmachen, und das Ende war für mich auch nicht wirklich zufriedenstellend. Dreieinhalb von fünf Porzellankatzen.