Im Laufe der letzten Woche Staffel 1 von Gomorrah gesehen. Hab anscheinend was übrig für Serien über bzw. mit der italienischen Mafia, fand ja Suburra schon gut. Aber auch hier: die deutsche Synchro wirkt... hölzern? Sollte definitiv im Original und ggf. mit Untertiteln geschaut werden. Guter Cliffhanger am Ende, freu mich schon auf Staffel 2.

Sierra Greer

Annie Bot

4

Die Prämisse klingt einfach: in der Zukunft ist humanoide AI zum daten verfügbar und Doug hat Annie. Damit einher geht aber so ziemlich alles, was einen Menschen und die Beziehungen zueinander eigentlich ausmachen. Während Annie sich nach und nach ihrer Gefangenschaft bewusst wird und dabei in Zwiespalte gerät, weil sie den Spagat zwischen Gefallen und selbstbewusstem Handeln hinkriegen will bleibt Doug bis zum Ende durch und durch toxisch: Psychische Gewalt, emotionaler Missbrauch, Bodyshaming und noch mehr, alles stets nur angedeutet und doch sehr präsent.

Die meiste Zeit habe ich nicht mal bewusst wahrgenommen, dass Annie ein Bot ist. Und da diese Zukunft vermutlich gar nicht mal mehr so weit weg ist macht mir das schon ein wenig Sorgen.

Über Annie Bot werde ich wohl noch länger nachdenken. Vier von fünf Künstlichen Intelligenzen.

Alex Garland

The Coma

3.5

Okay das war... weird. Aber unterhaltsam. Das Gefühl eines Traumes bzw. Traumas wird jedenfalls in der Kürze jedenfalls ziemlich gut eingefangen. Ich kann nicht wirklich nicht mehr dazu schreiben, da sich The Coma aber bequem an einem Nachmittag durchlesen lässt kann sich auch jeder selber ein Bild davon machen. Dreieinhalb von fünf Aktenkoffern.

90

Worum gehts?

Seit dem 1. Januar 2025 poste ich bei Instagram jeden Tag ein Foto, um meine 90 Day Transformation zu dokumentieren. Googelt besser nicht danach, bei den meisten würde ich den Wahrheitsgehalt zumindest anzweifeln, und gleichzeitig hat das wenig mit dem zu tun, was ich hier mache.

Bei mir geht es vor allem um Disziplin. Neben dem strukturierten Training auf dem Rennrad kam im letzten Jahr noch kontinuierliches Krafttraining im Gym dazu. Beides bereitet mir keine Probleme, nur bei der Ernährung zeigt mir die Erfahrung der letzten Jahre, das ich zwischendurch, aber auch gerade zum Ende des Jahres, wenn beim Rennrad die sogenannte Offseason anfängt, gerne mal etwas nachlasse. Und da setze ich an.

Und auch wenn es ein bisschen mit Eitelkeit zu tun hat: dadurch, dass ich mal deutlich mehr Kilos drauf hatte habe ich eine kleine Fettschürze zurückbehalten. Ganz weg kriegen werde ich die wohl nicht mehr, das kann ich mittlerweile auch akzeptieren. Aber es wäre schön, sie noch ein wenig zu reduzieren.

Also was machst du jetzt genau?

Sport

Zum einen mache ich strukturiertes Training auf dem Rennrad, verfolge also einen Plan, der mich auf bestimmte Events in diesem Jahr vorbereitet. Da ich mit Kälte so gar nicht kann im Moment nahezu ausschließlich drinnen auf einem Indoor-Trainer. Der Plan sieht fünf Einheiten pro Woche vor, an den zwei Ruhetagen mache ich ein lockeres Stündchen Cardio.

Im Gym bin ich ebenfalls fünf Mal die Woche: zwei Tage bzw. Einheiten für Brust und Trizeps, zwei Einheiten für Rücken und Bizeps, eine Einheit für die Beine, Schultern immer irgendwo dazwischen wie es gerade passt. Mit diesem Split fahre ich seit gut zwei Jahren ziemlich gut und die einzelnen Übungen lassen sich gut variieren, damit es nicht zu eintönig wird.

Am Training hat sich also nichts geändert. Warum auch, für mich funktioniert das sehr gut.

Ernährung

Ich bin aktuell in einem konstanten Kaloriendefizit von ca. 300kcal um das, was ich mir Ende letzten Jahres angefuttert habe, gesund wieder loszuwerden bis die ersten Rennen stattfinden. Dazu esse ich täglich mehr oder weniger das gleiche, was sich jetzt erst mal eintönig anhört, aber ich kann meine Gerichte ausreichend variieren. Schmeckt, ich hab keinen Hunger und es fehlt mir an nichts.

Hier ist dann auch die Änderung: im letzten Jahr kam es zu häufig vor, dass ich zu wenig gegessen habe, dann kommt irgendwann der Heißhunger, du schaufelst dir alles mögliche rein und bist die nächsten ein bis zwei Wochen damit beschäftigt, nur diese eine Attacke wieder abzubauen. Ziemlich unnötig, wenn ihr mich fragt.
Außerdem habe ich mich zu sehr bei meinem Gewicht gestresst. Das Ziel war gefühlt immer, dass die Waage am nächsten Tag noch ein bisschen weniger anzeigt, nur war der Preis dafür eben hoch: neben den schon erwähnten Heißhungerattacken fühlst du dich einfach auch beschissen, wenn dein Körper nicht genug Energie hat. Bei 1,95m Körpergröße war mein niedrigstes Gewicht in den vergangen drei Jahren 91 Kilogram, um dahin zu kommen gings mir aber tagelang einfach nur dreckig. Jup, ich denke ich war da ziemlich kurz vor einer ordentlichen Essstörung.

Im Moment liegt der Fokus bei der Ernährung mehr auf Proteinen, um trotz Gewichtsreduktion möglichst viel Muskelmasse zu erhalten, ich denke mal so ab Ende Februar wirds ein bisschen ausgewogener mit mehr Kohlenhydraten als Energielieferant, um die längeren und intensiveren Trainingseinheiten auch vernünftig fahren zu können. Carbs sind dein Freund, lasst euch nix anderes einreden. Zucker und Fette sind aufs Nötigste reduziert, außerdem kein Süß- und Knabberkrams.

Es geht mir dabei nicht darum, dass absolute Maximum rauszuholen. Ich bin kein Bodybuilder, ich mache keinen sogenannten Cut (auch bekannt als "Diät"), der mich nur in gesundheitlich bedenkliche Bereiche bringen würde. Bei meiner Körpergröße werde ich auf dem Rennrad keine Bergziege, also liegt mein Fokus eher auf vernünftigem Training, Muskelaufbau und langsamer, aber konstanter Reduktion von Körperfett, um darüber schneller zu werden. Aus Erfahrung sind etwa 93 bis 95 Kilogramm mein Idealgewicht, mit dem ich sehr gut umgehen kann.

Ich habe am Anfang der 90 Tage eine Körpermessung durchführen lassen und werde das gleich am Ende nochmal machen, einerseits um das Ergebnis bzw. die Veränderung auch quantifizieren zu können, andererseits weil meine Körperfettwaage zuhause, wie die meisten einfacheren Geräte nicht misst sondern schätzt und dabei natürlich komplett daneben liegt: 1% beim Gewicht und wirklich heftige 4% beim Körperfettanteil. Immerhin, mit einem kleinen Trick kann man das Problem ganz okay-ish umgehen: korrekte Werte irgendwie ermitteln, danach sofort auf die eigene Waage stellen und die Körpergröße so lange anpassen, bis der KFA-Wert stimmt.

Wie gehts dir damit?

Ganz ehrlich: gut! Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf irgendetwas verzichte, sich ausgewogen und kalorienarm zu ernähren ist heutzutage einfach(-er) geworden, und diese Routine zu haben gibt mir eine Art Struktur und Kontrolle, die ich brauche.
Körperlich gibt es hin und wieder Tage, an denen ich ganz klar merke, dass ich zu wenig Energie zuführe, dann wird die Routine eben kurz durchbrochen und am nächsten Tag wieder fortgesetzt. No big deal, der ganze Spaß hier ist ja ein Marathon, kein Sprint.

Warum 90 Tage?

Da gibts keine größere Bewandnis. Gibt ja so Bauernregeln, dass es soundsoviel Tage braucht, bis du eine Gewohnheit entwickelt hast, aber daran glaub ich ja nicht so richtig.
Wenn aber nicht gerade Schaltjahr ist entsprechen 90 Tage exakt den ersten drei Monaten im Jahr, und das ist doch eigentlich ein ganz netter Zeitraum.

Und warum Instagram?

Im Englischen gibt es to be accountable, das klingt für mich weniger negativ als das deutsche sich rechtfertigen. Aber so ein bisschen geht es darum: es ist für mich ein Teil dieser Disziplin, und gleichzeitig weiß ich von wenigstens einer Rennradmaus, dass sie auch ein wenig accountability sister ist.

Und danach?

Dann gehts genau so weiter. Okay, vielleicht wieder ein wenig lockerer, aber das Ziel, wenn ich es so nennen soll, waren ja immer kleinere Änderungen, die auch langfristig umsetzbar sind. Und erfahrungsgemäß ist das im Sommer mit dem Training und der Ernährung für mich sowieso leichter.

Ich hab da noch 'ne Frage...

Dann schreibt mir gerne, eine Instagram Direktnachricht geht auch. Ich sage es aber gleich: ich bin kein Ernährungsberater oder Coach. Ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen und bilde mir ein, meinen Körper mittlerweile ganz gut zu kennen. Das hier beschriebene funktioniert für mich, das bedeutet aber nicht automatisch, dass es bei dir auch so ist.

Okay, dann noch viel Erfolg!

Danke!

Michael Crichton

Jurassic Park

4

Vor ein paar Wochen den Film gesehen, der auch nach über 30 Jahren noch modern und zeitlos wirkt und dann überlegt, ob ich das Buch dazu eigentlich schon mal gelesen habe. Konnte mich nicht daran erinnern, also warum nicht?

Die Geschichte sollte vermutlich jedem von uns bekannt sein, da das Drehbuch aber wohl aus dramaturgischen Gründen gar nicht mal so wenige Änderungen an der Handlung vornimmt bleibt das Buch als Vorlage gleichzeitig auch neu und spannend. Hab mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt, nur dass Lex im Buch als eher dummes Mädchen dargestellt wird hat mich dann doch etwas gestört. Das ist aber Rosinenpickerei, genau wie der Film unbedingt empfehlenswert. Vier von fünf Dinosauriern.

TIL: besser nicht die Wikipedia-Seite zu einem Buch aufrufen, das du gerade liest. Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass du gespoilert wirst, selbst wenn du den Abschnitt zur Handlung überspringst und nur den Rezeptionsteil lesen willst. So wie es mir heute bei Die Wand passiert ist.