Meine Mama hat früher immer gesagt, wenn die Kinder dreckig nach Hause kommen, dann hatten sie Spaß. Kann ich immer noch so unterschreiben.
Dabei hat das alles gar nicht mal so gut angefangen: seenland 100 sollte für mich in diesem Jahr die Alternative zum Spreewaldmarathon werden, da ich im April leider verhindert war. Am Tag davor noch mit Magen und Gliederschmerzen noch richtig schön im S**k gewesen, im Kopf schon alles von Magen-Darm-Virus bis hin zu Corona durchgespielt, am Ende hab ich aber wohl irgendwas falsches gegessen. Naja.
Der Morgen des Marathons und ich fühle mich immer noch nicht gut, aber immerhin auch nicht mehr komplett elend. Ja egal, du fährst da jetzt eben hin und machst das, mehr als schiefgehen kanns ja nicht. Im Regio dann schon den Regen aufziehen sehen, die ersten Tropfen an den Fensterscheiben, wir steigen aus und es schifft. So richtig. Wir rollen zur Registrierung, es ist kalt und ich friere. Immerhin hört der Regen pünktlich zum Start auf, bis die Kleidung halbwegs trocken ist soll es trotzdem noch eine Weile dauern.
Ich kann mich in der ersten Gruppe gerade so halten, der Magen fühlt sich aber immer noch an als könnte er seinen Inhalt jeden Moment rausschießen wollen, die Beine wollen auch nicht so richtig. Irgendwann lasse ich die anderen dann ziehen und fahre mein eigenes Tempo.
Der erste Verpflegungspunkt und gleichzeitig der erste größere Stopp, alles schicko, die Temperaturen steigen langsam, weiter gehts, beim zweiten Stopp nach etwa 110 Kilometern dann endlich Sonne und außerdem warmer Milchreis mit Kirschen(!), ich entscheide mich trotzdem von hier direkt zum Ziel zu fahren: am körperlichen Zustand hat sich nichts geändert, und ich muss ja mein Glück nicht herausfordern, da ist mir Rad am Ring kommende Woche dann doch wichtiger.
Was bleibt unterm Strich? Eigentlich ein schöner Tag! Aber ich hoffe doch sehr, dass ich nächstes Jahr wieder den Spreewaldmarathon fahren kann.