Nonfiction

★★☆☆☆

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Mh. Als Jugendlicher der 90er hatten wir wohl alle "unser" Magazin über Videogames, da meine Freunde und ich überwiegend am PC zockten waren es Namen wie der Platzhirsch PC Games, die überkritische PC Player, ich war immer ein Fan des etwas unbekannteren PC Review Magazins, das gabs aber nur sehr unregelmäßig und wurde nach nur drei Jahren wieder eingestellt, und ich glaube zum Schluss konnten sich die meisten wohl auf die Gamestar einigen. Viel gegeben haben die sich aber alle nicht wenn ich mich richtig erinnere.

Tom Bissell rollt die besprochenen Videogames in seinem Buch von einer anderen Seite auf, die zugegeben erfrischend hätte sein können, da es weniger um technische Features und mehr um den tatsächlichen Inhalt geht, bzw. warum dieser oftmals nicht vorhanden oder dumm ist. Aber das wirkt oftmals eher resignierend denn motivierend, und ehrlich gesagt würde ich niemandem zu dem Buch raten, der ohnehin schon nicht viel von Spielekultur hält. Warum er sich überwiegend an Spielen abarbeitet, die eben in diese Masche passen, will sich mir nicht so ganz erschließen - ja natürlich gibt es überwiegend "dumme" Videogames, aber ist das nicht völlig egal? Für mich war es nie wichtig, dass die Story besonders intellektuell ist, ich wollte einfach nur für einen kurzen oder auch längeren Moment in eine andere Welt abtauchen.

Die Untertitel, warum Videogames nun wichtig sind, wird übrigens im ganzen Buch nicht beantwortet, dafür weiß ich jetzt, dass der Autor Grand Theft Auto IV mit seiner Kokainsucht in Verbindung bringt weils in dem ganzen Kapitel zu dem Game um gefühlt um nichts anderes geht, dabei könnte mir das kaum egaler sein. So bleiben eigentlich nur ein paar eher demotivierende Stories in einem Buch, das nicht wirklich gut gealtert ist. Schade, hätte es gerne gemocht. Zwei von fünf Extraleben.

Das abschließende Interview mit Peter Molyneux habe ich mir gespart. 2010 war er mit Fable noch ziemlich weit oben und bis dahin auch ein sehr guter Game Designer, danach gings ziemlich bergab und mittlerweile ist der Typ einfach nur lost.