Sayaka Murata

Das Seidenraupenzimmer

Fiction

★★★★

Link →

Natsuki ist nicht wie die anderen Kinder, sie kann zaubern und kommt von einem fremden Planeten. Sie verbringt die Sommer mit ihrem Cousin Yu in den Bergen von Nagano, und die beiden schwören sich zu überleben, koste es was es wolle. Jahrzehnte später treffen sie sich wieder, Jahrzehnte, in denen Natsuki viele schlimme Erfahrungen machen musste.

Das ist die Prämisse und ich weiß auch nicht so genau warum ich hier ein Coming-of-Age-Drama erwartet habe, wo es tatsächlich eine Parabel auf die moderne Gesellschaft ist, in der Menschen Autorität von Geburt an in die Wiege gelegt wird, es Machtgefälle gibt und von frühester Kindheit an eindeutige Erwartungen an die Mitglieder einer Gesellschaft gestellt werden. Und selbst das beschreibt noch nicht wie verstörend Das Seidenraupenzimmer ist, und ich spreche hier mal so ziemlich jede Triggerwarnung aus, die man sich nur vorstellen kann. Es ist ein wirklich gutes Buch, wie für japanische Literatur wohl typisch auch etwas nüchtern geschrieben, und ja, irgendwie will man es auch lesen - aber es ist eben kein schönes Buch, und dessen sollte man sich wohl bewusst sein. Vier von fünf Seidenraupen.