Buchcover von Die Ladenhüterin von Sayaka Murata

Sayaka Murata

Die Ladenhüterin

Fiction

★★★☆☆

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Keiko arbeitet in einem 24/7-Store und findet dort ihre Bestimmung, dabei geht es vor allem um Normen, Werte, wie unsere Gesellschaft zu funktionieren hat und ja, auch die Zweideutigkeit des Titels.
145 Seiten, die man bequem an einem Abend schafft, die bei mir aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, da hat Das Seidenraupenzimmer mehr oder weniger die gleiche Prämisse aufgegriffen, für meinen Geschmack aber besser erzählt. Vielleicht sollte ich mir einfach mal merken, dass japanische Literatur wenig mit Dramatik arbeitet und ich damit nicht mehr so richtig warm werde. Drei von fünf Onigiri.

Daniel über Nudeln mit Ei, was aber eigentlich nur der Aufhänger für etwas ganz anderes ist, und irgendwie... sollte sich Ins-Internet-Schreiben oder -Lesen ziemlich genau so anfühlen.

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Ich finde dieses "Wieder ein Jahr älter" ja eigentlich ziemlich doof, und so wirklich mache ich mir aus Geburtstagen auch nichts. Alles, was ich mir dieses Jahr gewünscht habe, war diesen Tag mit dem Girl und dem Muchacho zu verbringen, und genau das habe ich gemacht. Ein wirklich tolles Frühstück, ein Besuch auf dem Flohmarkt, gutes Essen, ein prima Eis, Calypso Kiwi Lemonade probiert - das Girl meinte es ist pure Chemie und ich unterschreibe das so. Schmeckt wie Zitrusreiniger mit Zucker. Ein bisschen eklig und ein bisschen geil in einem - und am Abend noch bei einem Konzert von und mit Freunden gewesen. Würde nix ändern wollen.

Mornings like this

Frankfurter Allee in Berlin bei Sonnenaufgang

Mein Fitnessstudio wird gerade umgebaut, also fahre ich im Moment zu einer anderen Filiale am Alexanderplatz, und weil ich da meistens so gegen 7 Uhr schon wieder raus bin werde ich, neben dem zufriedenen Gefühl nach einem gelungenen Workout, derzeit auch noch mit diesem schönen Sonnenaufgang auf dem Weg nach Hause belohnt!

Buchcover von Die Abendröte im Westen von Cormac McCarthy

Cormac McCarthy

Die Abendröte im Westen

Fiction

★★☆☆☆

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Ich weiß gar nicht mehr genau wie ich auf das Buch gekommen bin, das Cover hat jetzt auch mehr den Charakter von den Grabbelromanen, die man im Supermarkt neben den Zeitschriften findet, aber Cormac McCarthy ist als Gewinner des Pulitzer Preises halt auch kein Unbekannter. Und - vorbehaltlich der Übersetzung natürlich - eloquent schreiben kann er auf jeden Fall, und auch das Setting selbst ist das komplette Gegenteil von dem meist ziemlich romantisierten Wilden Westen und stattdessen rau und voller Gewalt.

Hätte funktionieren können, wenn die ganze Geschichte halt nicht so furchtbar distanz- und emotionslos wäre. Zu keinem der Charaktere baut man irgendeine Bindung auf, der Junge aus dem Klappentext ist für den überwiegenden Verlauf ziemlich egal, und nicht mal der Richter, dem McCarthy mehr Zeit und Hintergrund gibt, wirkt nahbar genug, als das man sich für ihn interessieren könnte. Und so hab ich dann auch das ganze Buch gelesen: mit Interesse für die Beschreibung, aber zunehmendem Desinteresse für die Handlung, die sowieso nirgendwohin steuert sondern stets auf dem gleichen Spannungslevel bleibt. Vielleicht wär das Buch neben den Zeitschriften im Supermarkt doch ganz gut aufgehoben. Zwei von fünf Revolvern.