Auf dem Weg zum Gym für sinnloses Rudern, auf halber Strecke stattdessen beschlossen es bei einem kleinen Spaziergang zu belassen und nebenbei ein paar Fotos gemacht. Schon okay.
For All Mankind Staffel 1
Heute morgen die letzte Episode der ersten Staffel von For All Mankind beim Training angeschaut. Genau mein Ding, freue mich schon sehr auf die nächsten Folgen.
Mickey 7 - Der letzte Klon
Vor ein paar Wochen den Trailer zum Kinofilm gesehen, der im April 2025 in die Kinos kommen soll und für gut befunden, dann über "Könnte dir ja vielleicht auch gefallen, mhnö?" das Buch dazu empfohlen bekommen, von dem ich gar nicht wusste, dass es das gibt, und da ich ohnehin schon lange keinen Science Fiction-Roman mehr gelesen habe und gerade in der Stimmung dazu war, ebendiesen gekauft und gelesen.
Nutzlose Randnotiz, ich weiß. Sinnvoller wohl eher, dass mir die Handlung um Mickey7 und Mickey8 gut gefallen hat, genau die richtige Mischung aus schwarzem Humor, aber auch ernstere Themen, ethische Fragen, Unsterblichkeit, Rechte von Menschen und anderen empfindungsfähigen Lebewesen. Lässt zum Ende hin allerdings etwas nach und ich werde das Gefühl nicht los, dass man aus der Prämisse noch mehr hätte rausholen können. Trotzdem empfehlenswert, bin gespannt auf den Film.
Windstärke 17
Man muss 22 Bahnen nicht unbedingt gelesen haben, um Freude am Nachfolger zu haben, der die Geschichte der beiden Schwester fortführt. Sollte man aber.
Es hat sich nichts geändert, Caroline Wahl schafft es wieder, dass man sich anwesend fühlt, nicht nur als stiller Beobachter, und verbindet auch dieses Mal schwierige Themen mit einer Leichtigkeit, die sich wunderbar wegliest. Toll, richtig richtig toll. Viereinhalb von fünf Eszet-Schnitten.
Kindle
Tja hätte ich ja auch nicht gedacht, aber seit ich letzte Woche diesen alten Kindle zum Leben erweckt habe möchte ich den nicht mehr missen. Dabei sind Bücher, also die richtigen, so mit Papier und blättern und so, doch so schön im Regal!
Das erste Mal mit einem eBook in Berührung gekommen, also mehr oder weniger, war vor ein paar Wochen beim Urlaub: ich hatte Rot von Jasper Fforde im Gepäck, also in Buchform, 512 Seiten Taschenbuch. Richtig tolle Geschichte, habs am Pool ziemlich verschlungen und dann war es ausgelesen und klar hatte ich kein zweites Buch dabei und herrje, was mache ich denn jetzt? Ich hab mich jetzt nicht näher damit beschäftigt, bin aber mal davon ausgegangen, dass wenn es überhaupt Bücher in dem Ort zu kaufen gab, an dem wir uns befanden, es vermutlich so Grabbeltischromane sind, wie man sie auch neben den Zeitschriften in größeren Super- oder Drogeriemärkten gibt, vor allem aber Romane, die mich garantiert kein bisschen interessieren würden.
Na jedenfalls fiel mir dann wieder ein, dass ich vor ewigen Zeiten mal ein Buch in PDF-Form über Mindsets von Athleten in Apple Books importiert hatte, einfach um das mal ausprobieren, aber wirklich keinen Sinn darin gesehen hab, ein Buch auf dem Macbook zu lesen. Also Books auf dem iPhone geöffnet, iCloud war anscheinend aktiv, das Buch wurde synchronisiert und ich hätte sogar an der Stelle weiterlesen können, an der ich damals aufgehört hab. Crazy was da alles geht.
Zugegeben, auf einem iPhone 12 Mini war der Komfort eingeschränkt, aber ich fand mehr und mehr Gefallen daran. Ich las am Pool, auf dem Zimmer, beim Rückflug, bei der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt... eigentlich überall, wo ich ein wenig Zeit übrig hatte. Das Smartphone aus der Hosentasche fischen, Books öffnen und ein paar Zeilen lesen geht halt einfach schnell. Ich hab mich kurz bei dem Gedanken ertappt, ob ich das Buch damit abwerte, weil ich es nur noch nebenbei lese, dabei ist das ja totaler Quatsch, denn ob ich jetzt nur einen Absatz oder ein ganzes Kapitel lese macht keinen Unterschied, ich bin ja trotzdem darauf fokussiert. Und besser als Doomscrolling in Instagram ist es sowieso.
Und dann fiel mir vorletzte Woche wieder ein, dass mir mein Papa mal einen alten Kindle der 3ten Generation überließ, den er wohl irgendwann mal geschenkt bekommen, aber keine Verwendung dafür hatte. Ich hatte es seinerzeit nicht geschafft, den ans Netz zu bekommen und dann das Interesse daran verloren. Kurzer Blick in die Tonne mit dem Elektroschrott, die ich ganz sicher bestimmt bald zum Recyclinghof bringen werde, wie ich es mir seit mehreren Jahren schon einrede: da war er ja noch. Der Akku war tiefenentladen, es gibt aber tatsächlich noch Ersatz von Drittanbietern und der Austausch war ein Kinderspiel. Noch diverse Firmware-Updates einspielen und siehe da, seit ziemlich genau einer Woche lebt er wieder! Den alten Kindle-Store auf dem Gerät gibt es nicht mehr, aber fürs Stöbern und Kaufen ist der Computer sowieso besser geeignet, erst recht weil es 3G ja nicht mehr gibt und der Kindle nur noch mit Edge läuft. Alles andere funktioniert aber so wie es soll. Parallel dazu noch die Kindle-Apps auf dem Macbook und dem iPhone installiert um auf jedem möglichen Gerät lesen zu können.
Genau quantifizieren kann ich es nicht, aber ich sags mal so: zweieinhalb Bücher in einer Woche habe ich vorher garantiert noch nicht gelesen. Allein beim Krafttraining im Gym, das zum größten Teil aus Warten aufs nächste Set besteht lese ich jetzt ständig über das iPhone. Beim Indoor-Training auf dem Rennrad wechsle ich mich beim Entertainment ab zwischen Serien und lesen auf dem Macbook. Um nur mal zwei Beispiele zu nennen, die vorher nicht so einfach gewesen wären. Und zwischendurch den Kindle selbst anschalten und ein Kapitel zu lesen geht ja sowieso immer.
Ja, doch, hat mich überzeugt. Ziemlich.
Wenn Schweigen tötet
Hab ich dieses Jahr wirklich erst ein Buch von John Marrs gelesen? Sowas. Na jedenfalls wurde ich auch dieses Mal nicht enttäuscht: wer schon mal ein Buch von ihm gelesen hat, der weiß, dass es eigentlich ständig Twists gibt, manche konnte ich mir denken, andere kamen wieder überraschend, die Geschichte originell düster und generell hat sich auch dieser Roman wieder extrem gut weggelesen. Dann aber auch eine kleine Triggerwarnung, denn im Vergleich zu den anderen Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe, werden hier schon deutlich dunklere Themen angesprochen. Viereinhalb von fünf Kettengliedern.
Doom Guy: Life in First Person
Anfang des Jahres mit Masters of Doom ja sozusagen noch die Außenperspektive gelesen ist das hier dann wohl der Insiderbericht, oder eben die Autobiographie von John Romero. Liest sich gut weg, ist weniger technisch als man annehmen könnte und geht stattdessen auch viel auf seine Kindheit, die Zeit nach id Software bzw. Ion Storm und auch die Fehler und die Probleme ein. Die beiden Bücher ergänzen sich hervorragend, Kushners Perspektive hat eine größere Bandbreite, während Romero natürlich aus dem Nähkästchen plaudern kann, aber eben auch Begebenheiten oder Dinge erwähnt, die ich noch nicht kannte. Kanns sehr empfehlen, vier von fünf doppelläufigen Schrotflinten.
Mitternacht in Tschernobyl: Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten
Puh. Die größte Atomkatastrophe der Geschichte dürfte wohl nahezu jedem Menschen bekannt sein, aber mit so einer akribischen Detailtreue, wie sie hier von Adam Higginbotham in Buchform nochmal aufgearbeitet wird, wirkt sie nochmal eindrücklicher. Wie die Sowjetunion nicht nur nach der Explosion des Kraftwerks Nummer 4, sondern schon Jahrzehnte zuvor so ziemlich alles an potentiellen Gefahren am Design des Reaktors ignoriert, unter den Tisch hat fallen lassen und vertuscht hat, und im Anschluss bis heute nicht das volle Ausmaß der Katastrophe zugibt, damit ihre Vorstellung von Macht und Überlegenheit in der Welt keinen Kratzer bekommt, das ist schon extrem. Zeitweise liest sich das Buch wie ein Roman und man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass es hier keine Fiktion ist sondern bittere Realität. Schwere Kost, auch weil es - Nonfiktion eben - kaum Leerlauf gibt.
Bin mehr oder weniger über die Miniserie von HBO auf das Buch gekommen. Lohnt sich (trotzdem), da die Serie sich gewisse künstlerische Freiheiten erlaubt um die Geschichte dramatischer zu gestalten.
Viereinhalb von fünf Kraftwerken.
I don't have time to learn React
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